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Isabel Schnittker

Tai Chi

Tai Chi ist eine in China entwickelte sogenannte „Innere Kampfkunst“. Anders als bei der harten Kampfkunst des Shaolin geht es im Taijiquan darum Innen weich und im Geist so aufmerksam zu sein, dass man harte Angriffe geschickt ableiten und den Gegner aus dem Gleichgewicht bringen kann.

 

Der Begründer der inneren, weichen Kampfkünste war der daoistische Mönch Zhang Sanfeng, der in den Wudang Bergen lebte. Er ist in China eine Heldengestalt und es gibt zahlreiche Legenden über ihn. Eines Tages beobachtete er den Kampf zwischen einer Schlange und einem Kranich. Die Schlange wich immer wieder geschickt den Stössen des Kranichs aus, so dass dieser erschöpft aufgeben musste. So wurde Zhang Sanfeng das Prinzip des Kämpfens aus der inneren Kraft vergegenwärtigt. Auf Grundlage seiner tiefen Erkenntnisse und der daoistischen Philosophie entwickelte er das Tai Chi.

 

Im Tai Chi-System der Wudangberge gibt es Formen, die sehr langsam und im Rhythmus des Atems gelaufen werden, sowie Steh-und Atemübungen, Qigong und angelehnt an die traditionelle chinesische Medizin die 6 heilenden Laute.

Und es gibt die sehr schnelle Schwertform, das Bagua und das Xingyi.

 

Tai Chi üben dient der Gesundheit, der Körper wird gekräftigt und flexibel. Die Lebensenergie (Qi) wird in Fluss gebracht. Das geschieht durch die Aufmerksamkeit die wir unseren Körper geben und den Wechsel von Yin und Yang in allen Bewegungen. Denn da wo alle Kräfte wirken dürfen, ist Fülle.

 

Tai Chi üben ist auch Meditation, da durch die Konzentration auf Körper und Bewegung Gedanken in den Hintergrund treten. Es geht immer wieder darum sich mit dem was man gerade übt zu entspannen, so dass die Bewegungen leicht werden. Vor allem bei Paarübungen, wie den Push Hands, bemerkt der Übende schnell körperliche Grenzen und Härte und versucht immer mehr zu entspannen und loszulassen.

 

Tai Chi in sein Leben zu integrieren und auf längere Sicht zu üben bedeutet auch das Erlernte in den Alltag zu übernehmen. Wie das erlebt wird ist sehr individuell und auf jeden Fall spannend.

 

Qigong: 5 Schritte und 6 Bewegungen

Die 5 Schritte und 6 Bewegungen oder "Die Ruhe in der Bewegung finden", ist eine einfache und sehr wirkungsvolle Qigong-Form. Sie ist Teil der 13 Grundtechniken (oder auch 5 Schritte und 8 Methoden - wu xing ba fa), die von Zhang Sanfeng entwickelt wurden.
Jede der 6 Figuren spricht insbesondere die zugeordneten Organe und Meridiane an, der Verlauf der Energiebahnen wird beim Üben erspürt.
Basale Fähigkeiten wie Balance, Körperkoordination, Orientierung im Raum und die korrekt Gewichtsverlagerung werden hier eingeübt. Das sind die Grundlagen aller Tai Chi-Formen.
Die Figuren werden oft wiederholt und sind einfacher als die komplexen Bewegungen der Form.
So lassen sich die Bewegungen der Qigong-Form leicht erlernen und eine Grundlage für das Üben der Tai Chi-Form wird angelegt.

Das Praktizieren der 5 Schritte und 6 Bewegungen eingnet sich sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene. Das Geübte lässt sich auf die Michuan Handform übertragen, die fliessender, geschmeidiger und geerdeter wird.

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Michuan Handform

Die Tai Chi-Form der Wudangberge besteht aus 64 Bewegungen, korrespondierend mit den 64 Bildern des Yi Jing. Jede Figur trägt einen bildhaften Namen der sich aus der Bewegung erschließt, z.B. "Der grüne Drache taucht ins Wasser".
Die Bewegungen sind natürlich, rund und fließend und beinhalten allezeit die Prinzipien von Yin und Yang. Anwendungen zur Selbstverteidigung können in Partnerübungen erschlossen werden.
Die Inhalte des Taijiquan beruhen auf der daoistischen Philosophie und werden vom Übenden mit der Zeit auf das alltägliche Leben übertragen. Sich dem Fluß der Bewegungen anvertrauen, die Gedanken zur Ruhe kommen lassen, sich dem Atem überlassen.
Die Tai Chi-Form heißt "Michuan Tai Chi" das bedeutet: "Geheimtradition des Tai Chi", da diese Form lange in geheimer Tradition weitergegeben wurde und nur wenige Zugang dazu hatten.

 




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